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Anzeigen des Verzeichnisinhalts

Der Inhalt des aktuellen Verzeichnisses kann mit Hilfe des Befehls ls angezeigt werden. Dabei ist ls eine Abkürzung des englischen Wortes ,,list``. Der einfache Aufruf von ls ohne Parameter zeigt Dateien des aktuellen Arbeitsverzeichnis. Es werden jedoch u.U. nicht alle Dateien angezeigt. Sogenannte Punktfiles (Dotfiles) werden standardmässig nicht angezeigt. Diese Punktfiles beginnen im Dateinamen mit einem Punkt und sind meistens Konfigurationsdateien. Wie diese ,,versteckten`` Konfigurationsfiles trotzdem sichtbar gemacht werden können, wird später beschrieben.


Beispiel:

$ ls
Daten1 Daten2 Ordner1 Ordner2
$ _

In diesem Beispiel wurde mit Hilfe des Befehls ls der Inhalt des aktuellen Arbeitsverzeichnis ausgegeben. Demnach befinden sich im Verzeichnis vier Dateien. Über die Art der Verzeichnisse (Daten oder weitere Verzeichnisse), die Dateigröße oder die Dateirechte wird nichts ausgesagt. Dies ändert sich, wenn der Befehl ls mit der Option -l aufgerufen wird. Die Option bewirkt eine ausführliche, lange Ausgabe.


Beispiel:

$ ls -l /
drwxr-xr-x 2root root 1024Apr1321:00bin/
drwxr-xr-x 2root root 1024Apr2616:13boot/
drwxrwxr-x 2root root 16384May 422:03dev/
drwxr-xr-x 18root root 2048May 422:03etc/
drwxr-xr-x 14root root 1024Apr1001:09home/
drwxr-xr-x 4root root 1024Apr 917:24lib/
drwxr-xr-x 2root root 12288Apr 917:16lost+found/
drwxr-xr-x 6root root 1024Apr1001:08mnt/
dr-xr-xr-x 5root root 0May 422:03proc/
drwxr-xr-x 5root root 1024May 209:46root/
drwxr-xr-x 3root root 2048Apr1321:14sbin/
drwxrwxrwt 11root root 3072May 422:03tmp/
drwxr-xr-x 20root root 1024Apr 917:28usr/
drwxr-xr-x 13root root 1024Apr 917:23var/
$ _

Doch diese Informationen nutzen nichts, wenn man nicht weiß, was sie bedeuten. Betrachten wir uns dazu die erste Zeile:

drwxr-xr-x 2root root 1024Apr1321:00bin/

Aus der ersten Spalte kann man Informationen über die Art der Datei und die Rechte der Datei gewinnen.

d r w x r - x r - x

Dabei steht an erster Stelle die Art der Datei. In unserem Beispiel zeigt das d, daß es sich bei der Datei um ein Verzeichnis handelt. Wäre die Datei eine Datendatei, so würde anstelle eines d ein - stehen. Außer d oder - gibt es noch andere Dateitypen, auf die hier allerdings nicht näher eingegangen wird.

Die neun folgenden Stellen geben Aufschluß über die Zugriffsrechte (vgl. Multiuserkonzept) der Datei. Dabei werden die neun Stellen zu je drei Stellen zusammengefaßt. Die ersten drei Stellen stehen für die Zugriffsrechte des Besitzers, die zweiten für die Gruppe und die dritten Ziffern für den ,,Rest der Welt``.

Die nächste Spalte gibt spezielle Informationen über die Datei. Der Anfänger kann getrost über diese Spalte hinwegsehen, da sie wenig Informationen für ihn bereitstellt.

Aus den folgenden zwei Spalten kann der Besitzer und die Gruppe der Datei ermittelt werden. Dabei bedeutet

root root

daß diese Datei dem Benutzer ,,root`` und der Gruppe ,,root`` gehört.

Nun haben wir eine Liste von allen Dateien bis auf die ,,versteckten Dateien``. Diese sogenannten ,,Dotfiles`` können mit der Option -a angezeigt werden. Wird die Option -a verwendet, so wird bei der Ausgabe des Verzeichnisinhalts auch die Verzeichnisse . und .. angezeigt (diese beiden Verzeichnisse existieren in jedem Verzeichnis). Die Optionen -a und -l können auch kombiniert angegeben werden.

Wird dem Befehl ls als Option ein Pfad (absolut oder relativ) angegeben, so wird nicht der Inhalt des aktuellen Arbeitsverzeichnisses, sondern der des Pfades angezeigt. Gibt man auf der Kommandozeile z.B. den Befehl ls -la / eingegeben, so wird unabhänig von dem aktuellen Arbeitsverzeichnis, der Inhalt des Wurzelverzeichnis ausgegeben (siehe Beispiel).


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Oliver Zendel
Thu May 15 01:59:27 MET DST 1997